„Gute Schule 2020“

Keine nachhaltige Lösung für den Schulsanierungsstau im Kreis Coesfeld

Am 30. September 2016 stellten die NRW.BANK und die Landesregierung ihr Programm „Gute Schule 2020“ vor. Durch die Bereitstellung von 2 Milliarden Euro in den Jahren 2017 bis 2020 sollen die Kommunen in die Lage versetzt werden, notwendige Investitionen in die Schulinfrastruktur zu tätigen.

Das Land würde demnach Zins- und Tilgungsdienst – gestreckt bis ins Jahr 2041 – übernehmen. Trotzdem bleibt es ein Kredit unserer Städte und Gemeinden, der folgerichtig auch unsere kommunale Verschuldung erhöht.

Investitionen in die Schulinfrastruktur sind überfällig. Dieses kurzfristige Sonderkreditprogramm trägt dennoch nichts zu einer nachhaltigen Stärkung der Investitionsfähigkeit unserer heimischen Kommunen bei. Denn viel zu lange wurde der Sanierungsstau an den Schulen in Nordrhein-Westfalen durch die Landesregierung ignoriert. Noch im Februar dieses Jahres verwies die Schulministerin darauf, dass „der Schulbau eine ureigene Aufgabe der kommunalen Selbstverwaltung“ sei.

Die Schulen im Kreis Coesfeld wären heute in einem wesentlich besseren Zustand, wenn die Landesregierung in den vergangenen sechs Jahren ihrer Regierungszeit die Belange der kommunalen Schulträger nur einmal in den Blick genommen hätten. Stattdessen wurde die Schulpauschale unter Rot-Grün kein einziges Mal erhöht – und das obwohl der Landeshaushalt im gleichen Zeitraum um ein Drittel gewachsen ist. Dadurch hat die rot-grüne Landesregierung den Sanierungsstau an den Schulen in Nordrhein-Westfalen mit zu verantworten. Die Schulpauschale des Landes für die Kommunen wurde seit dem Jahr 2010 nicht mehr erhöht, während der Landeshaushalt um ein Drittel gewachsen ist.

Dabei wäre eine Dynamisierung der Schulpauschale im Gemeindefinanzierungsgesetz genau das richtige Instrument, um die Investitionsfähigkeit der Kommunen im Bereich der Schulinfrastruktur dauerhaft zu stärken und damit auch bei der Sanierung unserer Schulen zu helfen. Wäre dies bereits seit dem Jahr 2010 erfolgt, hätten die Kommunen in Nordrhein-Westfalen mehr als 1 Milliarde Euro zusätzlich zur Verfügung gehabt. Stattdessen wird nun hektisch ein Sonderprogramm mit der NRW.BANK aufgelegt. Das ist keine nachhaltige Politik.