Dülmener Modell findet Nachahmer

Sozialpolitiker der CDA informieren sich über Arbeit der Familienbildungsstätte

„Vom Ehrenamt zum Beruf! – Ehrenamts- und berufsbegleitende Fortbildungen in 2015!“ heißt es im Veranstaltungskalender der Familienbildungsstätte (FBS) Dülmen. Über dieses Angebotsspektrum informierten sich CDA-Stadtverbandsvorsitzender Roland Hericks und die sozialpolitische Sprecherin der CDU-Kreistagsfraktion Anni Willms in der Familienbildungsstätte – Mehrgenerationenhaus Dülmen.
CDA-Stadtverbandsvorsitzender Roland Hericks und die sozialpolitische Sprecherin der CDU-Kreistagsfraktion Anni Willms (2.v.r.) informierten sich über die Angebote der Familienbildungsstätte Dülmen.CDA-Stadtverbandsvorsitzender Roland Hericks und die sozialpolitische Sprecherin der CDU-Kreistagsfraktion Anni Willms (2.v.r.) informierten sich über die Angebote der Familienbildungsstätte Dülmen.
Andrea Baumann, stellvertretende Leiterin der FBS, und die pädagogische Mitarbeiterin Hildegard Streyl stellten die drei Bausteine des „Dülmener Modells“ vor.

Auf die demografiebedingten gesellschaftlichen Veränderungen hat die Leiterin der FBS Dülmen, Irmgard Neuß, sehr früh reagiert und bereits 1999 ein aufbaufähiges Konzept für das Projekt „Freiwillige Seniorenbegleitung nach dem Dülmener Modell“ im Rahmen eines innovativen Landesprojektes NRW „Familienbildung 2010“ entwickelt.

„Inzwischen ist dieser erste Baustein des „Dülmener Modell“ zur Qualifizierung Freiwilliger bereits auf mehr als 130 Standorte und Städte Deutschlands übertragen worden und mehr als 1000 Seniorenbegleiter sind allein im Kreis Coesfeld und Umgebung von der FBS Dülmen und ihren Partnern in den letzten 16 Jahren qualifiziert worden. Seit 2005 ist er als Grundlage für die niedrigschwellige Hilfs- und Betreuungsangebote gem. § 45b im elften Sozialgesetzbuch anerkannt“, ergänzte Streyl.

In einem zweiten Baustein wurde das Konzept zum Demenzbegleiter weiterentwickelt und ebenfalls mit Unterstützung des Kreises Coesfeld umgesetzt. Die Fortbildung in der (freiwilligen) Demenzbegleitung richtet sich sowohl an die Alltagsbegleitung im häuslichen Umfeld von Menschen mit Demenz, als auch in einer Betreuungsgruppe oder einer Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz (Demenz WG), zur weiteren Entlastung der pflegenden und betreuenden Angehörigen.

Mit dem dritten Baustein werden seit 2009 Interessierte auch zum beruflichen Betreuungsassistenten/-innen in der Alltagsbegleitung von Menschen mit Demenz nach den Richtlinien gem. § 87b SGB XI qualifiziert.

In diesem Jahr haben die Umsetzung des Pflegestärkungsgesetzes und die damit verbundenen Leistungsverbesserungen im Bereich der Betreuung einen hohen Qualifizierungsbedarf für Betreuungsassistenten zur Folge. Darauf reagierte die Familienbildungsstätte Dülmen mit einem zusätzlichen dreimonatigen Kompaktkurs, der am 22. Juni startet und nach 3 Monaten mit dem Zertifikat Betreuungsassistent/-in nach § 87b SGB XI abschließt.

„Die Familienbildungsstätte Dülmen hat kontinuierlich auf gesellschaftliche Veränderungen mit innovativen Konzepten und Projekten zukunftsweisende Antworten gegeben und dabei stets die betroffenen Menschen im Blick gehabt“, dankte CDA-Stadtverbandsvorsitzender Roland Hericks für die geleistete Arbeit.

„Mit dem Pflegestärkungsgesetz hat die CDU zwanzig Jahre nach Einführung der Pflegeversicherung die richtigen Weichen gestellt. Die neue Einstufung Demenzkranker und umfangreiche Leistungsverbesserungen tragen dazu bei, dass pflegebedürftige Menschen mit entsprechender Unterstützung möglichst lange und sicher in ihrem gewohnten sozialen Umfeld leben können. Gut, dass durch qualifizierte Weiterbildung so das Ehrenamt zum Beruf werden kann!“; ergänzte Anni Willms und dankte für das Gespräch.